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Wir über uns, oder wie es dazu kam

Ob die Ritter der Tafelrunde, Robin Hood und seinen Gefährten oder die drei Musketiere, der Weg zu echten Helden führt über die ganz normalen Irrungen und Wirrungen des wahren Lebens.
So geschehen auch in Seligenstadt. Eine aufrechte Schar Heranwachsender suchte abseits des Mainstream sein Glück. Basis war die „Fass-Clique“, die schon Ende der 70er Jahre den heutigen Begriff der Spass-Gesellschaft eine völlig neue Dimension verlieh. Doch für die tapfere Schar war Party nicht alles. Wie Parzival den Gral suchten sie jedes Wochenende ein Stück Wiese zum Kicken. Und wie es sich für echte Helden geziehmt, war nicht das Ergebnis sondern der Inhalt – sprich die körperliche Ertüchtigung – das Ziel. Im Orwellschem Jahr 1984 geriet die tapfere Schar auf Abwege. Dem Ideal wich der blanke sportliche Ehrgeiz. Am 28.9. gründeten sie den FC Spessartblick. Schnell verschaffte man sich unter den Schoppenteams des Ostkreises den nötigen Respekt. Albert Walter machte aus den traditionellen Wiesenkickern eine echte Mannschaft.
Alle Helde
Halt!! Stopp!!
Fester Spielplan?! – Feste Trainingszeiten?! - Als nächstes biologisch-dynamisches Trainingslager???? Nein. Niiiieeee!!!!!!
In einer lauen Spätsommernacht saß die tapfere Schar bei dem ein oder anderen Schoppen. Die durchgeistigten Getränke öffneten die Augen und spülten das Gift der schleichenden Verspießung aus den Adern. Sieben (zu der Uhrzeit noch verbliebene) Tapfere korrigierten den Kurs. Schnell waren die neuen Leitlinien formuliert. Doch der Name machte Kopfzerbrechen, obwohl er doch so nahe lag. Letztendlich half die Kult-Combo ADV. Überliefert ist, dass ein Lied auf der B-Seite nicht nur die Hymne sondern auch den neuen Namen der tapferen Schar ergab. Die Letzde Helde.
Fortan war der Name natürlich Programm:

  • Letzde Helde gehen als Letzte nach Hause wenn es schön ist.
  • Letzde Helde bilden den Abschluss der Seligenstädter Openairs, weil auch im Variete die beste Nummer zum Schluss kommt
  • Letzde Helde lassen sportlich anderen den Vortritt, weil nur echte Helden auch einen letzten Platz gebührend feiern können
  • Letzde Helde lieben das Abenteuer, wenn es kalkulierbar ist
  • Letzde Helde treten meist in Gruppen auf, weil das besser ist
  • Letzde Helde kommen langsam, aber gewaltig

Auch als Held kann man dem Zahn der Zeit nur begrenzt ein Schnippchen schlagen. Doch auch die Musketiere wurden mit dem Alter träge. Doch wehe, es kommt darauf an. Allein der Geist zählt! – Und der Rest bekommt fast von selbst. Ob Dichtkunst, Wein oder Seelenheil, all das schmeisst ein echter (Letzder) Held beiseite, wenn´s um einen echten Event geht. Und entgegen erster dumpfer Vermutungen sind selbst Frauen und Kinder keine echten Handicaps, sondern bereichern das Spektrum. Und mal ehrlich. Manchmal sind Kinder ein tolles Alibi, um Dinge zu tun, die man in der eigenen Jugend verpasst hat oder seit dem vermisst.